Medien: Innovationsthemen transportieren
Im Innovationsindikator 2018 (Fraunhofer ISI / ZEW) belegt Deutschland im Teilbereich Gesellschaft lediglich Platz 12. Ein Faktor ist dabei die Häufigkeit von Nachrichten über Themen aus Forschung und Entwicklung, wo Deutschland nur 42 von 100 Punkten erzielt. In diesem niedrigen Indikatorwert spiegelt sich ein eher mittelmäßiges Interesse an wissenschafts- und innovationsrelevanten Themen in der Gesamtbevölkerung wider. Berichterstattung und Interesse beeinflussen sich allerdings wechselseitig: Worüber häufiger berichtet wird, das wird auch als relevanter und interessanter wahrgenommen. Es gilt also, die Rolle, aber auch die Verantwortung von Medien im Hinblick auf die Einbeziehung der Öffentlichkeit und weiterer gesellschaftlicher Teilbereiche für Innovationsprozesse zu reflektieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Die Medien – allen voran die öffentlich-rechtlichen – sind daher gefordert, technologischen Trends und Innovationen einen größeren Raum in der Berichterstattung einzuräumen. Erforderlich sind ausgewogene Sachinformationen über verschiedene Informationskanäle und in unterschiedlichen Formaten.
Das ist umso wichtiger, als das Vertrauen in die Medien in Deutschland vergleichsweise hoch ist, wie die Langzeitstudie Medienvertrauen der Universität Mainz zeigt: 44 Prozent der Deutschen vertrauen den etablierten Medien in wichtigen Fragen – der höchste bisher gemessene Wert. 22 Prozent äußern grundsätzliches Misstrauen, der Rest ist unentschlossen. Dieses Vertrauen sollte für sachorientierte Information genutzt und dadurch zugleich gestützt werden.
Wenn z. B. die neuesten Erkenntnisse der Forschung in einem Artikel mit dem Tenor „X kann krebserregend wirken; der Verzehr von Y ist Ursache für Übergewicht“ verarbeitet werden soll, muss es zur Selbstverständlichkeit werden, die Information ins Verhältnis zu den bisher bekannten Fakten setzen und dem Leser zu ermöglichen, die Belastbarkeit des gefundenen Ergebnisses zu bewerten (Grad an Gewissheit, den die Studie ergeben hat, Art des Experiments, Umfang der Stichprobe etc.). Auch hier darf Risiko nicht ohne Chance gedacht werden. Was sind die Vorteile des Produkts, Stoffs oder Verfahrens für den Einzelnen und für die Gesellschaft? Was wären die Alternativen, und welche Auswirkungen hätte ein Ausweichen darauf? Die Aufgabe des Journalisten ist es nicht, nur eine oder mehrere Meinungen zu zitieren, sondern zu recherchieren, um sie durch Fakten zu widerlegen oder zu bestätigen. Ziel muss es sein, eine medial vermittelte Diskussionsgrundlage zu schaffen, die Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft miteinander ins Gespräch bringt.
Handlungsempfehlungen: Potenziale bayerischer Zukunftstechnologien - Position in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz weiter ausbauen
Handlungsempfehlungen: Potenziale bayerischer Zukunftstechnologien - Handlungsbedarf bei 3D-Anwendungen und in der Luft- und Raumfahrt
Handlungsempfehlungen: Potenziale bayerischer Zukunftstechnologien - Chancen neuer Technologien in den Vordergrund stellen
Handlungsempfehlungen: Spitzenleistungen bei neuen Technologien – Einführung neuer Tools und Industriestrategie
Publikationen
TechCheck 2019. Erfolgsfaktor Mensch.
Downloads und Bestellungen
Gesundheit und Medizin
Downloads und Bestellungen
Neue Wertschöpfung durch Digitalisierung
Downloads und Bestellungen
Big Data
Downloads und Bestellungen
Schlüsseltechnologien
Downloads und Bestellungen
Frag den Rat
Stellen Sie jetzt Ihre Frage an den Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft