19 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 2014 als Impulsgeber für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Technologie- und Innovationsstandorts Bayern.
Er analysiert die großen technologischen Trends, die Bayern und Deutschland in den nächsten fünf bis zehn Jahren prägen und zeigt auf, welche Rahmenbedingungen in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und auch Gesellschaft erforderlich sind, um Innovationen zu fördern und in Wertschöpfung am Standort umzusetzen. Im Zukunftsrat sind Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und der bayerischen Staatsregierung vertreten.


Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
„Globalisierung und Digitalisierung machen die Arbeitswelt komplexer, Klimawandel und demografischer Wandel stellen zusätzliche Herausforderungen dar und erfordern eine neue Denkweise sowie kreative Lösungen. Neue Technologien sind der Schlüssel, um die großen Veränderungsprozesse wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Voraussetzung ist allerdings, dass die Rahmenbedingungen für Innovationen am Standort stimmen. Der Zukunftsrat zeigt auf, welche Entwicklungen in den nächsten Jahren zu erwarten sind und formuliert konkrete und real umsetzbare Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.”

Präsident der TU München
„Als entscheidender Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit Bayerns müssen wir unseren wichtigsten Innovationsmotor anzukurbeln – den Menschen selbst! Dabei setzen wir gemeinsam darauf, über gedankliche, fachliche und institutionelle Grenzen hinweg und im engen Schulterschluss von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft den Innovationsfortschritt für Mensch, Natur und Gesellschaft zu gestalten.”

„Unser Ziel ist ein wirtschaftlich starkes und lebenswertes Bayern in allen Landesteilen. Dafür muss es uns gelingen, Innovationen und Wertschöpfung im Land zu halten. Der Zukunftsrat als Forum des Austauschs zwischen wirtschaftlicher Praxis, Wissenschaft und Politik spielt hierbei eine maßgebende Rolle. Nur wenn wir die Zukunftstrends erkennen und in entsprechende politische Maßnahmen umsetzen, werden wir auch künftig erfolgreich sein.”

Gründungspräsident i.R. des Zentrum Digitalisierung.Bayern
„Gerade die heutige Stärke der Bayerischen Wirtschaft erfordert es, sehr genau ein Augenmerk auf die rasanten Veränderungen in den Technologien zu legen und gezielt zu handeln. Insbesondere die schnellen Fortschritte der digitalen Technologie mit ihren hohen Skalierungseffekte und dem starken Querschnittscharakter erfordern es, Ausbildung, Forschung und Geschäftsmodelle konsequent darauf auszurichten.”

„Um die Technologieführerschaft der bayerischen Wirtschaft für die Zukunft zu sichern gilt es, die vorhandenen Stärken kontinuierlich auszubauen und vor den diagnostizierten Schwächen nicht Halt zu machen. So darf die bereits voll im Gang befindliche digitale Revolution nicht als Gefahr, gegen die es zu arbeiten gilt, gesehen werden. Vielmehr sollten die Chancen und Opportunitäten in den Focus der Diskussion gestellt werden. Mit strukturierten Produkt-, Produktions- und Kundendaten verfügen viele Unternehmen über den Rohstoff der Zukunft! Noch haben wir die Chance, die digitale Revolution mit Hilfe dieser Datenhoheit maßgeblich mitzugestalten.”

„Bayern gehört heute zu den führenden Technologieregionen in Deutschland und weltweit. Unsere gute Ausgangsposition ist aber kein Garant für eine dynamische und erfolgreiche Zukunft. Denn Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel verändern unsere Gesellschaft, unser Leben und Arbeiten in rasantem Tempo. Dazu kommen Energie-, Ressourcen- und Klimafragen, die uns vor ganz neue Herausforderungen stellen. Als rohstoffarmes Land mit vergleichsweise hohen Arbeitskosten müssen wir auf Technologieführerschaft, Innovationen, Qualität, Zuverlässigkeit und rationelle Fertigung setzen. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft müssen wir heute stellen.”

„Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche des Lebens und der Politik. Auf keinem Gebiet ist die Geschwindigkeit der Entwicklungen so enorm wie hier. Wir tragen der fundamentalen Bedeutung der Digitalisierung für Bayern mit einem eigenen Digitalministerium Rechnung. Bayern war mit seinen pfiffigen Ideen schon immer vorne dabei. Wir wollen für all die kreativen Start-Ups und Unternehmen in Bayern ideale Rahmenbedingungen für den internationalen Wettbewerb setzen.”

„Bayern ist Spitzenstandort für Innovationen – in Wirtschaft und Verwaltung. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir heute mutig über den Tellerrand hinaus blicken, offen für neue Wege sein und über bisherige Grenzen hinaus denken.”

Lehrstuhl für Robotik und Systemintelligenz, TU München
„Die Zukunft ist naturgemäß ungewiss. Sie aktiv und im Sinne unseres Gemeinwohls zu gestalten ist jedoch unsere Aufgabe und auch Verantwortung. Diese Zukunft wird bei richtiger Weichenstellung und Investition in Wissenschaft, Technologie und Fortschritt vor allem auch eine von Mensch und Maschine und nicht Mensch oder Maschine.”

„Wer käme schon beim Anblick eines alten Tauchsieders mit Porzellankopf auf die Idee, diese Technik könne eine Rolle bei der Energiewende spielen? Trotzdem zeigen detaillierte Analysen, dass gerade die Kopplung des Strom- mit dem Wärmesektors ganz besondere Chancen für die Integration erneuerbarer Energien eröffnet. Die wahre Bedeutung einer Technik zeigt sich also erst im Systemzusammenhang, und eine vorausschauende Technologiepolitik muss diesen Zusammenhang immer im Blick haben!”

„Mechatronische Assistenzsysteme sind dabei, das Leben in der künftigen Gesellschaft nachhaltig zu verändern – von der Fabrikarbeit über die Mobilität am Boden und in der Luft bis zur Unterstützung bei Krankheit und Alter. Robotische Produktionsassistenten werden Industrie 4.0 charakterisieren.”

„Zusammenhänge ganzheitlich erkennen und verstehen, unterstützt das unternehmerische Denken, Handeln und Entscheiden für Innovationen vor dem Hintergrund einer Zukunft, die anders sein wird als das Heute.”

„Zukunft beginnt immer heute. Die Zukunft gewinnt derjenige, der jetzt mit ihrer Gestaltung beginnt. Bayern ist dazu sehr gut aufgestellt. In Bayern ansässige Unternehmen können sich auf ein hervorragendes Netzwerk von Partnern in Wirtschaft und Forschung stützen und Lösungen kreieren, mit denen sie auf einem hart umkämpften Weltmarkt Erfolg haben. Das Gute darf jedoch nicht zum Feind des Besseren werden – was gestern noch erfolgreich war, kann morgen bereits eine Altlast sein. Darum ist es wichtig, sich immer wieder in Frage zu stellen und neue Wege zu beschreiten, also z.B. neue Technologien zu erforschen und damit neue Wertangebote zu schaffen.”

„Daten sind das Lebenselexier eines jeden Unternehmens. Ein verlässlicher und sicherer Zugang zu Informationen ist zentral für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft. Der "Industrial Data Space", wie wir ihn planen, soll zu einer effizienten Wertschöpfung in allen Bereichen beitragen. Ziel ist es, einen offenen Datenraum für die Wirtschaft zu schaffen, eine standardisierte, aber föderale Dateninfrastruktur, in der jeder Eigentümer von Daten entscheidet, wie er sie welchem Partner zugänglich macht.”

„Die stoffliche Basis unserer modernen Welt beruht auf Hochleistungsmaterialien und auf Verfahren, diese in hervorragender Qualität herzustellen. Einführung und Etablierung der meisten Zukunftstechnologien hängen von der Entwicklung neuer Materialien ab. Deren stetig wachsende Komplexität in Struktur und Zusammensetzung erfordert neue und verbesserte Produktionsverfahren. Die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft wird durch die Verfügbarkeit hochwertiger Materialien, die Zuverlässigkeit entsprechender Prozesstechnologien und deren Vernetzung gesichert. Effizienter und umweltschonender Umgang mit Ressourcen in Produktion und Anwendung wird unsere Lebensqualität in der Zukunft entscheidend bestimmen.”

„Veränderungen fangen immer in den Köpfen der Menschen an. Die hohe Taktzahl bei Innovationen und neuen Technologien, eine Medienlandschaft im globalen Wettbewerb – in der jeder Sender und Empfänger zugleich sein kann – erfordern Neugier, Veränderungsbereitschaft und lebenslanges Lernen. Somit sind Forschung und Bildung die Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg.”

„Im weltweiten Innovationswettbewerb liegt Deutschland in der Spitzengruppe. Ähnlich liegt Bayern im bundesweiten Vergleich. Wir haben einen hochmodernen industriellen Kern und eine gesunde Mischung aus globalen Weltmarktführern, erfolgreichen Mittelständlern und mutigen Gründern. Diese Innovationskraft bewahren heißt, sich immer wieder neu zu erfinden. Dazu müssen wir den gesamten Innovationskreislauf stärken: Wir brauchen ein starkes Wissenschaftssystem, innovationsfreudige Unternehmen, eine aufgeschlossene Gesellschaft und eine unterstützende Politik – und vor allem eine gute Kooperation zwischen diesen Partnern, wie sie im Zukunftsrat und auch bei acatech gelebt wird.”

„Deutschland darf im Bereich Life Sciences und Biotechnologie den Anschluss nicht verlieren. Gerade jetzt bieten sich im Zusammenhang mit Digitalisierung und IKT neue Möglichkeiten für Personalisierte Medizin und Big Data, die es auszuschöpfen gilt.”

„Die besondere Stärke des Zukunftsrates besteht in der Zusammenführung von Expertisen aus zahlreichen wissenschaftlichen Fachbereichen und der damit verbundenen Möglichkeit, aktuelle technologische Entwicklungen in einem interdisziplinären Umfeld zu erörtern und zu bewerten. Davon verspreche ich mir unter anderem, dass die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zusammengefassten Trends, also die zunehmende Vernetzung aller Systemkomponenten in der Produktion sowie die damit einhergehende Steigerung von Produktivität und Variantenvielfalt, auf einer sachlichen Grundlage diskutiert und dann einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden können.”