Kom­mu­ni­ka­ti­on zu Tech­no­lo­gi­en und In­no­va­tio­nen

Mit ge­ziel­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on soll­ten Un­ter­neh­men nicht nur ih­ren ei­ge­nen ge­sell­schaft­li­chen Mehr­wert und den ih­rer Pro­duk­te trans­por­tie­ren, son­dern dar­über hin­aus auch die Be­deu­tung der Bran­che und neu­er Tech­no­lo­gi­en so­wie ih­ren Bei­trag zur Lö­sung ge­sell­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen. In­so­weit sind ne­ben den Un­ter­neh­men auch die Wirt­schafts­or­ga­ni­sa­tio­nen ge­for­dert.

 

Wenn es um die Ver­mark­tung von In­no­va­tio­nen geht, se­hen sich die Un­ter­neh­men zu Recht selbst in der Pflicht. Ge­ra­de bei viel­fach kon­tro­vers dis­ku­tier­ten neu­en Tech­no­lo­gi­en oder An­wen­dun­gen ist es aber wich­tig, über das Pro­dukt hin­aus­zu­den­ken und an der Ge­stal­tung ei­nes of­fe­nen, in­no­va­tions- und tech­no­lo­gie­be­geis­ter­ten Kli­mas mit­zu­wir­ken.

 

Die öf­fent­li­che Mei­nung ist ein wich­ti­ger Fak­tor für den Un­ter­neh­mens­er­folg, ge­ra­de beim Ein­satz tech­no­lo­gi­scher Neue­run­gen. Die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Sach­in­for­ma­tio­nen über neue Tech­no­lo­gi­en, de­ren Nut­zen und ih­ren wer­te­ba­sier­ten, ver­trau­ens­wür­di­gen Ein­satz wirkt auf

  • das Image des Un­ter­neh­mens,
  • die Ein­stel­lung der Ge­sell­schaft zu Tech­no­lo­gi­en,
  • da­mit in­di­rekt auch auf die re­gu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen und
  • die Ab­satz­chan­cen für ei­ge­ne Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen.

 

Es geht al­so um mehr als um die – wich­ti­ge – Ver­mitt­lung von kon­kre­ten Pro­dukt­vor­tei­len und des ei­ge­nen Leis­tungs­spek­trums.

 

Die öf­fent­li­che Dis­kus­si­on führt mit­un­ter da­zu, dass gan­ze Spar­ten oder Bran­chen in Ver­ruf ge­ra­ten, ob­wohl der ei­gent­li­che An­lass ein be­stimm­tes Pro­dukt oder ei­ne kon­kre­te che­mi­sche Ver­bin­dung war. Ein Bei­spiel ist die sog. Chlor­che­mie, de­ren Ab­schaf­fung vor ei­ni­gen Jah­ren gro­ßes The­ma war und heu­te noch qua­si zum Ka­non des Um­welt­schüt­zers ge­hört. Zwi­schen­zeit­lich hat sich die De­bat­te – auch nach dem suk­zes­si­ven Aus­stieg aus der Ver­wen­dung be­stimm­ter Chlor­ver­bin­dun­gen (FCKW) und An­wen­dun­gen (Bleich­mit­tel) – wie­der et­was be­ru­higt, mit ge­le­gent­li­chen me­dia­len Aus­schlä­gen et­wa beim so­ge­nann­ten „Chlor­hühn­chen“, das im Zen­trum vie­ler TTIP-De­bat­ten stand.

 

Wich­tig ist ei­ne kon­ti­nu­ier­li­che (nicht nur an­lass­be­zo­ge­ne), pro­ak­ti­ve und sach­li­che In­for­ma­ti­on über das Ele­ment und sei­ne Be­deu­tung nicht nur für die Che­mie­bran­che als sol­che (wo rund 60 Pro­zent der Um­sät­ze in Zu­sam­men­hang mit Chlor­ver­bin­dun­gen ste­hen), son­dern vor al­lem für das täg­li­che Le­ben (z. B. als Na­tri­um­chlo­rid, al­so Koch­salz). Der Ein­satz in der Her­stel­lung von Si­li­ci­um für So­lar­zel­len und Com­pu­ter-Chips sind gu­te, nach­voll­zieh­ba­re Bei­spie­le für die in­dus­tri­el­le Pro­duk­ti­on. Ent­schei­dend ist dar­über hin­aus die In­for­ma­ti­on über die voll­kom­men un­ter­schied­li­chen Um­welt- und Ge­sund­heits­aus­wir­kun­gen ver­schie­de­ner Ver­bin­dun­gen, die ei­ne dif­fe­ren­zier­te Be­trach­tung erst er­mög­li­chen. Auf die­ser Ba­sis kann dann ei­ne in­for­mier­te De­bat­te ge­führt wer­den, wie ak­tu­ell bei­spiels­wei­se Vor- und Nach­tei­le des Ein­sat­zes be­stimm­ter Kunst­stof­fe, et­wa PVC.

 

Ver­gleich­ba­re Fra­gen stel­len sich na­he­zu al­le Bran­chen. Wei­te­re Bei­spie­le sind die ver­schie­de­nen An­triebs­tech­no­lo­gi­en, land­wirt­schaft­li­che Be­wirt­schaf­tungs­me­tho­den oder der En­er­gie­ver­brauch für die Her­stel­lung be­stimm­ter Pro­duk­te ein­schließ­lich di­gi­ta­ler Ser­vices. Auf ei­ner un­ter­neh­mens­in­di­vi­du­el­len Ebe­ne zu be­ant­wor­ten sind Fra­gen wie der Um­gang mit Kun­den­da­ten, der je nach Ge­schäfts­mo­dell und im Rah­men des recht­lich Zu­läs­si­gen stark di­ver­gie­ren kann. Hier kann die Ent­wick­lung oder der Bei­tritt zu un­ter­neh­mens- bzw. bran­chen­über­grei­fen­den frei­wil­li­gen „Sie­geln“ sinn­voll sein, um sich von Wett­be­wer­bern ab­zu­he­ben.

 

Es emp­fiehlt sich, ne­ben den klas­si­schen Mar­ke­ting­ka­nä­len meh­re­re Ka­nä­le, For­ma­te und Ko­ope­ra­tio­nen par­al­lel ein­zu­set­zen. Denk­ba­re Bei­spie­le sind

  • Me­di­en­ko­ope­ra­tio­nen
  • Zu­sam­men­ar­beit mit In­flu­en­cern
  • (ggf. tem­po­rä­re, the­men­be­zo­ge­ne) Al­li­an­zen mit wei­te­ren bran­chen­frem­den Ak­teu­ren, z. B. pro­jekt­be­zo­ge­ne Ein­bin­dung von Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen (NGO)
  • Be­stim­mung von Tech­no­lo­gie­bot­schaf­tern, ins­be­son­de­re auch jün­ge­ren Men­schen
  • Aus­stel­lun­gen, Zu­sam­men­ar­beit mit Mu­se­en und kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen
  • Po­si­tio­nie­rung bzw. In­for­ma­ti­on zu kon­tro­ver­sen Fra­gen auf der ei­ge­nen Home­page
  • So­ci­al Me­dia-Se­ri­en (Er­klär­vi­de­os, Fun Facts…)

 

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