Für den Stand­ort Bay­ern

Bay­ern soll­te al­les da­für tun, um ei­ne in­ter­na­tio­na­le Spit­zens­tel­lung bei Big Da­ta ein­zu­neh­men.

 

Der Zu­kunfts­rat emp­fiehlt

For­schungs­stand­ort Bay­ern an die in­ter­na­tio­na­le Spit­ze brin­gen
Bay­ern ist heu­te ein ak­ti­ver, aber kein her­aus­ra­gen­der For­schungs­stand­ort im Big-Da­ta-Be­reich. Die bis­he­ri­gen Ak­ti­vi­tä­ten rei­chen in der Sum­me nicht aus, um im glo­ba­len For­schungs­wett­be­werb ein ei­gen­stän­di­ges Pro­fil zu ent­wi­ckeln. Hier muss um­ge­hend ei­ne Auf­hol­jagd ge­star­tet wer­den.

  • In ei­ner baye­ri­schen „For­schungs­agen­da Big Da­ta“ ist auf­zu­zei­gen, wie die vor­han­de­nen Kom­pe­ten­zen an den Hoch­schu­len und au­ßer­uni­ver­si­tä­ren For­schungs­ein­rich­tun­gen in den kom­men­den Jah­ren ge­zielt ge­stärkt wer­den kön­nen, da­mit Bay­ern na­tio­nal wie in­ter­na­tio­nal zu ei­nem Spit­zen­stand­ort wird.
  • Als ers­te und kurz­fris­tig rea­li­sier­ba­re Maß­nah­men soll­ten die vor­han­de­nen wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tun­gen im Frei­staat um Big-Da­ta-spe­zi­fi­sche Schwer­punk­te er­wei­tert wer­den, al­so ins­be­son­de­re das Zen­trum Di­gi­ta­li­sie­rung.Bay­ern (ZD.B) und das Leib­niz Re­chen­zen­trum der Baye­ri­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten (LRZ), an dem ein Kom­pe­tenz­zen­trum Big Da­ta ein­ge­rich­tet wer­den soll.
  • Die Wei­ter­ent­wick­lung des For­schungs­stand­orts muss aber per­spek­ti­visch deut­lich dar­über hin­aus­ge­hen, um der über­ra­gen­den Be­deu­tung der ent­spre­chen­den tech­no­lo­gi­schen Kom­pe­ten­zen Rech­nung zu tra­gen.
  • Die Uni­ver­si­tä­ten müs­sen die Big-Da­ta-The­ma­tik bran­chen­s­pe­zi­fisch wie auch bran­chen­über­grei­fend in den Fo­kus neh­men und da­für ge­eig­ne­te Pro­fes­su­ren schaf­fen, zu­al­ler­erst in Leit­do­mä­nen wie dem Ma­schi­nen-und Fahr­zeug­bau.
  • Bei der Ent­wick­lung von For­schungs­pro­fi­len und Kom­pe­ten­zen ist ei­ne in­ter­na­tio­na­le Aus­rich­tung zu ver­fol­gen. Zie­le müs­sen ei­ne Ver­net­zung mit den füh­ren­den For­schungs­ein­rich­tun­gen welt­weit, stra­te­gi­sche Part­ner­schaf­ten und kon­kre­te ge­mein­schaft­li­che For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten sein. Von den baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten kann da­bei ei­ne Vor­rei­ter­funk­ti­on er­war­tet wer­den.
  • Zu ei­nem in­ter­na­tio­nal sicht­ba­ren Spit­zen­stand­ort ge­hört auch ei­ne er­folg­rei­che Be­tei­li­gung an na­tio­na­len, eu­ro­päi­schen und in­ter­na­tio­na­len For­schungs­pro­gram­men. Die baye­ri­sche Ver­wal­tung ist auf­ge­for­dert, bei Be­darf die not­wen­di­ge ad­mi­nis­tra­ti­ve Un­ter­stüt­zung bei der An­trag­stel­lung zu leis­ten.
  • In die For­schung müs­sen auch ge­sell­schaft­li­che Fra­ge­stel­lun­gen ein­be­zo­gen wer­den.

 

Neu- und Wei­ter­ent­wick­lung von Big Da­ta-Tech­no­lo­gi­en för­dern
Für Big Da­ta hat die bis­he­ri­ge Tech­no­lo­gie­för­de­rung des Frei­staats kei­nen ei­ge­nen Schwer­punkt her­aus­ge­bil­det. Künf­tig müs­sen Big-Da­ta-Vor­ha­ben mit ei­ner se­pa­ra­ten För­der­li­nie un­ter­stützt wer­den und deut­lich stär­ker als bis­her zum Zu­ge kom­men.

Leucht­turm­pro­jek­te der Staats­re­gie­rung in al­len baye­ri­schen Schlüs­sel­tech­no­lo­gi­en ver­deut­li­chen die Brei­te der An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten und die ho­he Be­deu­tung von Big Da­ta. Auch die in­ter­na­tio­na­le Sicht­bar­keit wird so er­höht. Ne­ben den Schlüs­sel­tech­no­lo­gi­en soll­ten auch aus­ge­wähl­te Dienst­leis­tungs­be­rei­che wie die Fi­nanz-und Ver­si­che­rungs­wirt­schaft be­rück­sich­tigt wer­den.

Zu­sätz­lich soll­te das Quer­schnitts­the­ma Si­cher­heit – ins­be­son­de­re auch Da­ten­si­cher­heit – in al­len die­sen Spar­ten mit ei­nem Son­der­pro­gramm ge­för­dert wer­den.Mit De­mons­tra­ti­ons­an­la­gen kön­nen die grund­sätz­li­che Funk­ti­ons­wei­se und der Nut­zen von Big Da­ta ver­ständ­lich ge­macht wer­den – ge­ra­de auch dem Ver­brau­cher, um des­sen Da­ten es oft­mals geht.

 

Fach­kräf­te für Big Da­ta si­chern
Um Big-Da­ta-Me­tho­den ge­winn­brin­gend ein­set­zen zu kön­nen, sind Fach­kräf­te und un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz er­for­der­lich.

  • Für Un­ter­neh­men müs­sen Aus-und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te die er­for­der­li­chen IT-Kennt­nis­se, das Wis­sen über Big-Da­ta-Me­tho­den und Ein­satz­be­rei­che und die zu­ge­hö­ri­gen ma­nage­ment­spe­zi­fi­schen Qua­li­fi­ka­tio­nen ver­mit­teln.
  • An den Uni­ver­si­tä­ten sind ne­ben neu zu schaf­fen­den Pro­fes­su­ren mit dem Fo­kus auf Big Da­ta auch Stu­di­en­gän­ge so wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, dass die Hoch­schu­len Big-Da­ta-Spe­zia­lis­ten her­vor­brin­gen, die ne­ben In­for­ma­tik­kennt­nis­sen bei­spiels­wei­se auch das Wis­sen über die um­set­zungs­re­le­van­ten recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen mit­brin­gen.
  • Der ho­he Nach­hol­be­darf an Ex­per­ten er­for­dert auch aus­län­di­sche Fach­kräf­te, die für un­se­re Un­ter­neh­men ge­won­nen wer­den müs­sen. Gleich­zei­tig muss auf die­sem Weg die In­ter­na­tio­na­li­sie­rung vor­an­ge­bracht wer­den.

 

Klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men di­rekt an­spre­chen und ver­net­zen
Es wird von ent­schei­den­der Be­deu­tung sein, dass Big Da­ta mög­lichst zü­gig im baye­ri­schen Mit­tel­stand an­kommt.

  • In ei­nem ers­ten Schritt muss das Be­wusst­sein für die Po­ten­zia­le des Big-Da­ta-Ein­sat­zes ge­weckt wer­den.
  • Best-Prac­tice-Bei­spie­le spie­len ei­ne zen­tra­le Rol­le. Big-Da­ta-An­wen­dun­gen, de­ren Nut­zen und rechts­si­che­re Um­set­zung müs­sen des­halb ak­tiv ver­mark­tet wer­den.
  • Ge­ra­de klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men müs­sen die Mög­lich­keit ha­ben, für sie pas­sen­de An­wen­dun­gen aus­zu­pro­bie­ren oder gleich­sam in ei­nem In­no­va­tions-Shop „von der Stan­ge zu kau­fen“.
  •  IT-Un­ter­neh­men, die Big-Da­ta-Lö­sun­gen an­bie­ten, sind wich­ti­ge Mul­ti­pli­ka­to­ren und soll­ten sich auch als sol­che ver­ste­hen. Für die Ver­net­zung und für mög­li­che Ko­ope­ra­tio­nen mit an­de­ren Un­ter­neh­men soll­ten die ent­spre­chen­den An­ge­bo­te be­reit­ste­hen.

 

Big Da­ta-An­ge­bo­te durch Un­ter­neh­mens­grün­dun­gen stär­ken
Grün­dun­gen müs­sen be­son­ders im Big-Da­ta-Be­reich, auch durch ei­ne Er­wei­te­rung der Aus­grün­dungs­kul­tur, ge­stärkt wer­den. Da­bei ist es wich­tig, den jun­gen Un­ter­neh­men als Ziel mit­zu­ge­ben, rasch die rich­ti­ge Grö­ße und Aus­brei­tung an­zu­stre­ben, al­so ihr Ge­schäfts­mo­dell zu ska­lie­ren.

 

Open Da­ta kon­se­quent um­set­zen
Der Staat muss die von ihm er­ho­be­nen Da­ten oh­ne Per­so­nen­be­zug öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen, da­mit sie für Big-Da­ta-An­wen­dun­gen ge­nutzt wer­den kön­nen.

 

Ge­sell­schaft­li­che Fol­gen der Nut­zung von Big Da­ta be­ob­ach­ten und ge­stal­ten
Wich­tig ist, die Ge­sell­schaft im Gan­zen ein­zu­bin­den und We­ge für ei­nen ver­ant­wor­tungs­vol­len Um­gang mit den neu­en Tech­no­lo­gi­en auf­zu­zei­gen, der ih­ren Ein­satz be­flü­gelt, statt ihn mög­li­cher­wei­se auf­grund von Un­si­cher­hei­ten zu brem­sen.