Zentrum für Gekoppelte Intelligente Energiesysteme
Das Zentrum für Gekoppelte Intelligente Energiesysteme (CoSES, Center for Combined Smart Energy Systems) der TUM fokussiert sich auf die Energiesystemforschung. Das Ziel ist die Entwicklung tragfähiger Konzepte um große Anteile erneuerbarer und dezentraler Energiequellen in das bestehende Energiesystem zu integrieren. Es wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, indem nicht nur Strom, sondern auch Wärme, Verkehr, Kommunikation und verteilte Rechenleistung betrachtet werden. Die Ergebnisse aus Forschungsprojekten sollen insbesondere in die Politik, Industrie und Gesellschaft getragen werden.
Forschungsschwerpunkt Microgrid
Der Umbau des passiven Verteilnetzes zu aktiven Microgrids ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration großer Anteile erneuerbarer Energiequellen. Der Wegfall der Großkraftwerke, welche das Stromsystem stabilisieren, erfordert schon eine neue Infrastruktur. Das Microgrid übernimmt diese Aufgaben, beispielsweise die Frequenz- und Spannungsregelung und die optimale Koordination der dezentralen Erzeugungseinheiten, Speicher und flexiblen Lasten. Die Systemkopplung ist hierfür ein vielversprechender Baustein.
Microgrid Technikum
An der TUM wird ein reales Microgrid, das CoSES Technikum, als Experimentalanlage aufgebaut und betrieben. Dabei werden neben dem Stromnetz auch ein flexibles, intelligentes Wärmenetz sowie verschiedenste Kommunikations- und verteilte Realzeit-Rechensysteme betrieben. Das besondere Design der Anlage ermöglicht eine flexible Konfiguration von verschiedensten Netztopologien. Der Dynamikumfang der Anlage ermöglicht Versuche mit einer Auflösung ab tausendstel Sekunden. Im CoSES Microgrid können sowohl Labor- als auch feldnahe Versuche durchgeführt werden. Es ermöglicht Tests neuartiger Konzepte unter realistischen Bedingungen. Ein entscheidender Vorteil des Technikums ist die Möglichkeit, Experimente außerhalb des stabilen Systemzustands durchzuführen, wie beispielsweise der Schwarzstart.