Pick-by-Vision – Kommissionierung mit Datenbrille
Die Kommissionierung ist eine der zentralen Aufgaben der Logistik. Dank der hohen Flexibilität des Menschen wird heute in zahlreichen Unternehmen nach wie vor manuell kommissioniert. Eine Unterstützung für den Kommissionierer bietet dabei die am Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München entwickelte Kommissioniertechnologie Pick-by-Vision. Das System stellt dem Kommissionierer mithilfe einer Datenbrille relevante Auftragsinformationen direkt in dessen Blickfeld zur Verfügung und ermöglicht ein freihändiges Arbeiten.
Herausforderungen
Aktuelle Herausforderungen, wie verkürzte Produktlebenszyklen oder eine steigende Variantenvielfalt, bedingen sowohl bei produzierenden Unternehmen als auch bei Händlern und Dienstleistern immer flexiblere logistische Prozesse. Diese erforderliche höhere Flexibilität wirkt sich auch auf die Kommissionierung als eine der zentralen Funktionen der Lagerlogistik aus. So werden – entgegen des allgemeinen Trends zur Automatisierung – Kommissioniertätigkeiten aufgrund der kognitiven Fähigkeiten und des Tast- und Greifvermögens des Menschen nach wie vor überwiegend händisch ausgeführt.
Forschung zu Pick-by-Vision am Lehrstuhl fml
Mit der Entwicklung der Pick-by-Vision-Technologie leistet der Lehrstuhl fml der Technischen Universität München eine Weiterentwicklung bei der Übertragung von Kommissionieraufträgen an den Mitarbeiter. Ziel ist die Unterstützung informatorischer Prozesse in der manuellen Kommissionierung durch ein System, das auf einer Datenbrille basiert. Untersucht werden dabei vor allem die intuitive Bereitstellung von Informationen für den Kommissionierer, die Interaktion mit dem System und Konzepte zur automatisierten Fehlerüberprüfung. Im dem mittlerweile dritten Forschungsprojekt zu der Technologie, das derzeitige Projekt nennt sich Work-by-Inclusion (http://www.fml.mw.tum.de/wbi), wird eine praxistaugliche Umsetzung angestrebt. Dabei wird zusätzlich ein Fokus auf die Inklusion hörbehinderter Mitarbeiter gesetzt.