Additive Fertigung bei Siemens
Additive Manufacturing wird die Fertigung grundlegend und auf Dauer verändern. Bei dem Verfahren, oft auch als 3D-Druck bezeichnet, werden Bauteile auf Basis digitaler Konstruktionsdaten dreidimensional Schicht für Schicht – also additiv – aufgebaut, aus Kunststoffen, Metallen oder keramischen Werkstoffen. So werden Produkte in einem Arbeitsgang maßgeschneidert oder klassische Serienprodukte mit einem Hybridverfahren individualisiert.
Ebenso lassen sich nach Bedarf Ersatzteile fertigen. Die Technologie ermöglicht dreidimensionale Bauteile mit komplexen Innenstrukturen, etwa Turbinenschaufeln mit unregelmäßigen inneren Kühlstrukturen oder innerer Gitterstruktur, die bei gleicher Festigkeit erheblich leichter sind.
Breites Angebot im Portfolio
Siemens bietet Additive Manufacturing in der gesamten Breite und Tiefe in seinem Portfolio an: vom bionischen Design über das tiefe Verständnis für das Material bis hin zu Simulationen, Produktionsverfahren und deren Automatisierung sowie Software.
Siemens arbeitet an der Industrialisierung der additiven Fertigung: Eine durchgehende Simulation der Bauteile, der Materialien, des 3D-Druckers und des Fertigungsprozesses soll die Technologie so einfach machen wie heute den Druck auf Papier.
Gasturbinenschaufeln aus dem Drucker
Anfang 2017 gelang Siemens ein Durchbruch: der erste erfolgreiche Test von vollständig mit Additive Manufacturing gefertigten Gasturbinenschaufeln unter Volllast in einer Gasturbine. Sie arbeiten in Temperaturen bis zu 1.250 °C und sind dabei Fliehkräften von elf Tonnen ausgesetzt.
Siemens stellt auch Brennerspitzen von Gasturbinen additiv her. Dabei reduziert sich die Reparaturzeit um 90 Prozent. Design- und Produktionssoftware von Siemens unterstützt den 3D-Druck von Bauteilen und enthält Features speziell für Additive Manufacturing für alle gängigen Drucker.
Funktionalitäten sind beispielsweise die Optimierung der Geometrie von Bauteilen. Mit weiteren Softwarepaketen ist es möglich, sämtliche Prozesse der additiven Fertigung digital abzubilden.