Tradierte Arbeitsweisen und Prozesse, darauf abgestimmte Normen
Wie bei anderen technologischen „Revolutionen“ kann sich der eigentliche Nutzen erst entfalten, wenn Prozesse und Abläufe auf die neuen Möglichkeiten eingestellt sind. Gleichzeitig müssen Prozesse und Arbeitsabläufe in der Tiefe analysiert und strukturiert sein, um sie digitalisieren und automatisieren zu können.
So werden beispielsweise im Versicherungsbereich Produktstruktur, Prozessstruktur sowie die Bestandssysteme als „Altlasten“ empfunden (unterschiedlich je nach Versicherungsart, etwa bei der Krankenversicherung oder der Haftpflicht), während es aus dem eigenen Grundbestand auch wertvolles Erfahrungswissen gibt, das es zu überführen gilt.
Auch die auf tradierte Verfahren ausgerichteten Normen können sich als Hemmnis erweisen, wie es beispielsweise im Hinblick auf die Einführung von BIM der Fall ist. Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) geht davon aus, dass der wesentliche Teil der planerischen Leistung in späteren Phasen erbracht wird und entsprechend dort zu vergüten ist, was für die herkömmlichen Verfahren auch zutrifft – nicht aber bei einer Anwendung von BIM, sodass gewisse Fehlanreize gesetzt werden.