Volldigitales 3D-Operationsmikroskop „ARRISCOPE“
Für die operative Therapie in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden üblicherweise Operationsmikroskope eingesetzt. Diese ermöglichen es dem Operateur, den Situs in einer ausreichenden Vergrößerung mit adäquater Beleuchtung einzusehen und chirurgische Therapien vorzunehmen. Das Spektrum erstreckt sich hier von der Entfernung von pathologischen Strukturen über den Ersatz der partiellen oder totalen Gehörknöchelchenkette durch Implantate bis hin zu Hörimplantaten, die direkt in die Cochlea eingeführt werden.
Vorteil der Digitalisierung in der Operationsmikroskopie
Das ARRISCOPE erfasst den abzubildenden Bildausschnitt mit einem hochauflösenden und hochempfindlichen Kamerasensor aus der Kinotechnik und stellt das Bild in einem digitalen Binokular dar. Zudem kann die identische Sicht des Operateurs auf beliebig viele Displays zwei- oder dreidimensional reproduziert werden. Zusatzinformationen, wie die patientenspezifische präoperative Bildgebung oder Vitalparameter, können direkt im Binokular eingespielt werden und optimieren dadurch den klinischen Workflow. Ein weiterer Vorteil der digitalen Bilderfassung ist die Möglichkeit, Mehrinformationen aus den Bildinformationen zu generieren: Mittels optischer Kalibrierung und effizienter Bildverarbeitungsalgorithmen kann zum Beispiel eine Tiefenkarte generiert werden, die eine dreidimensionale Messung im Submillimeterbereich zulässt. Diese, derzeit in klinischer Evaluation befindliche Funktion ermöglicht es dem Operateur, die für den Patienten optimal passende Prothese auszuwählen. Die angeschlossene Bildverarbeitungskette optimiert parallel dazu die Gewebsdifferenzierung: Mittels sogenannter „Looks“, einer Echtzeit-Erkennung und Anpassung einzelner Farbkanäle, die in Kombination mit einer Beleuchtung in speziell angepassten Wellenlängenbereichen arbeitet, können Strukturen hervorgehoben werden, wodurch sich das chirurgische Vorgehen vereinfacht.