Die Prävention digitaler Sprachstörungen – ein Kinderspiel?
Sozialpädiatrie im digitalen Gesundheitswesen
Mit zunehmender Geschwindigkeit setzt sich eine binäre Universalsprache durch. Deren syntaktische Grundstruktur, der Algorithmus, ist der international versteh- und anwendbare Binärcode. Epidemiologische Untersuchungen von Sprachstörungen lassen annehmen, dass beim Erwerb der Universalsprache durch künftige Vor- und Grundschulkinder von einer Störungshäufigkeit von mindestens 10 % ausgegangen werden muss. Ein binäres Kinderspiel dient aus sozialpädiatrischer Sicht zur Prävention digitaler Sprachstörungen durch den kooperativen Erwerb von Algorithmen. Der Pädagogik erschließt es den Zugang zum Verstehen und Anwenden der entstehenden Universalsprache dank Mitwirkung von Kindern.
Methode
Ein Kugel-Labyrinth als Geschicklichkeits- und Konzentrationsspiel dient als experimenteller Rahmen, der den Erwerb von digitaler Sprachkompetenz individuell wie kooperativ bei Vor- und Grundschulkindern induzieren und nach empirisch ermittelten Sprachentwicklungskriterien quantifizieren lässt. Durch eine App, die drahtlos mit dem physikalischen Spiel verbunden ist, lernen die Kinder Algorithmen gemeinsam zu entwickeln, was ihnen durch die präzise Steuerung der Kugeln im Labyrinth ermöglicht, digitale Sprachkompetenz kollaborativ zu erwerben.
Prävention implementieren
Wie bei bisherigen Sprachen sind auch beim Erwerb der digitalen Universalsprache zahlreiche mögliche Störungen und daraus resultierende soziale Stigmatisierungen zu erwarten, wie dies z. B. bei LRS und Stottern häufig der Fall ist. Eine Strategie zur skalierbaren Implementierung von Präventionsmaßnahmen wird derzeit im Rahmen des Projektes „Bayerisches Institut für Digitales Lernen“ in Garmisch-Partenkirchen vorbereitet.