Disruptive Innovationen zerstören herkömmliche Märkte und ersetzen sie durch neue Märkte. Ein Beispiel ist der Übergang von der CD zur Online- Verfügbarkeit von Musik (z.B. Streaming-Dienste), die keine physischen Produktions- und Verkaufsstätten benötigen und dadurch die traditionellen Marktstrukturen der Musikbranche bedeutungslos machen.
Die aktive Beteiligung an disruptiven Innovationen ist wichtig, weil die Veränderungen vor allem die derzeitigen industriellen Stärkefelder und traditionell starke Dienstleistungsbranchen betreffen. So wird beispielsweise im Automobilbau das Element der Telekommunikations- und Informationstechnologien immer wichtiger. Disruptive Innovationen stellen aber auch etwa das Bankenwesen vor große Herausforderungen, wie das Beispiel PayPal zeigt.
Neue Technologien und Geschäftsmodelle sind zunächst eine Chance, selbst wenn sie einen bestehenden Markt tief greifend verändern oder auflösen. Das Risiko ist bei solchen Innovationen, die das Potenzial hätten, den Markt umzukrempeln, naturgemäß besonders hoch, die Chancen aber auch. Diese Erkenntnis muss sich in der Förderpolitik abbilden, also bei Risikoübernahme bzw. Förderquoten von mindestens 40 Prozent.
Um das Potenzial von disruptiven Innovationen zu heben, ist das treffsichere und frühzeitige Erkennen der neuen Technologie und ihrer kommenden Bedeutung entscheidend. Ideen zu neuen technologischen Trends kommen häufig aus jungen und kleinen Unternehmen, für den Erfolg auf dem Massenmarkt (Massendurchdringung, Vertrieb etc.) sind in der Regel Kooperationen mit großen Unternehmen notwendig. Entsprechende Kooperationsformen, zum Beispiel mit Start-ups aus der Wissenschaft, können wiederum durch den Staat unterstützt werden.