Junge Unternehmen müssen auch nach der Markteinführung in Bayern wachsen können, um die Wertschöpfung langfristig im Freistaat zu realisieren. Heute ist vielfach zu beobachten, dass strategische Einkäufer aus dem Ausland gezielt Start-ups einkaufen, vor allem aus dem leicht skalierbaren IKT-Bereich. Dadurch verlagern sich abrupt Wertschöpfung und Wachstum.
Die Übernahme von und die Beteiligung an Start-ups durch einheimische Unternehmen muss unterstützt werden, um die strategischen und wirtschaftlichen Potenziale auszuschöpfen. Dazu müssen potenzielle Erwerber (Unternehmen, Fonds, institutionelle Anleger) und junge Unternehmen zusammengebracht werden. Empfehlenswert sind die beiden folgenden Maßnahmen:
– Aufbau einer Plattform, auf der sich junge Unternehmen präsentieren können. Diese Plattform ist z.B. bei Bayern Innovativ oder der LfA anzusiedeln und über Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsorganisationen zu bewerben. Hierzu kann für den Bereich Digitalisierung auf die bestehende Plattform Bits & Pretzels aufgebaut werden.
– Unterstützung etablierter Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern oder Übernahmekandidaten unter den jungen Unternehmen. Gerade im Mittelstand fehlt es an „Scouts“, die gezielt und rechtzeitig Start-ups aufspüren. Beratung und Best-Practice-Beispiele sind erforderlich. Größere, vor allem internationale Unternehmen verfügen teilweise bereits über Scouts, deren Arbeit einen Teil der eigenen Entwicklung ersetzt. Für den breiteren Einsatz des sog. strategischen Scoutings ist eine bedarfsgerechte Förderung vorzusehen.