Ko­ope­ra­tio­nen su­chen

Zu ei­ner zu­kunfts­fä­hi­gen un­ter­neh­me­ri­schen In­no­va­ti­ons­stra­te­gie zähl­tauch, Ko­ope­ra­ti­ons­op­tio­nen auf ver­schie­de­nen Ebe­nen fort­lau­fend in Be­tracht zu zie­hen. Ei­ne Stu­die der Fraun­ho­fer-Ge­sell­schaft von 2016 zeigt, dass Un­ter­neh­men, die mit der For­schungs­ein­rich­tung ko­ope­rie­ren, ei­ne um mehr als zehn Pro­zent­punk­te er­höh­te Wahr­schein­lich­keit ha­ben, Pro­dukt­neu­hei­ten her­vor­zu­brin­gen, und bei Markt­neu­hei­ten so­gar ei­ne um 13,2 Pro­zent­punk­te­er­höh­te Wahr­schein­lich­keit. Die­se Un­ter­neh­men ar­bei­ten ge­ne­rell häu­fi­ger mit For­schungs­ein­rich­tun­gen zu­sam­men. Die Im­pact­mes­sung er­fasst da­bei auch Fäl­le, in de­nen das For­schungs­pro­jekt vom Un­ter­neh­men an Fraun­ho­fer her­an­ge­tra­gen wur­de und der ex­ak­te An­teil an der In­ven­ti­ons­leis­tung nur schwer er­mit­tel­bar ist. In die­sen Fäl­len wird das For­schungs­pro­jekt ge­mein­sam wei­ter spe­zi­fi­ziert bzw. an ei­ner Lö­sung ge­ar­bei­tet. Wei­ter­hin zeigt die Stu­die, dass mit Fraun­ho­fer ko­ope­rie­ren­de KMU in den Fol­ge­jah­ren ei­nen si­gni­fi­kant hö­he­ren Um­satz ha­ben und si­gni­fi­kant hö­he­re Ge­win­ne er­wirt­schaf­ten.

 

Wei­te­re wich­ti­ge wis­sen­schaft­li­che Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner – auch für pro­dukt­be­glei­ten­de Dienst­leis­tun­gen, Pro­zes­sin­no­va­tio­nen oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche In­no­va­tio­nen – sind ins­be­son­de­re die Hoch­schu­len.

 

Ei­ne mög­li­che Ant­wort auf zu­neh­men­de Kom­ple­xi­tät und Ver­än­de­rungs­ge­schwin­dig­keit ist die Bil­dung von un­ter­neh­mens­über­grei­fen­den Ko­ope­ra­tio­nen oder gan­zen Wert­schöp­fungs­netz­wer­ken. Pas­sen­de Part­ner fin­den sich bran­chen­in­tern bei­spiels­wei­se über Ak­ti­vi­tä­ten der Fach­ver­bän­de, bran­chen­über­grei­fend bei Clus­tern und ähn­li­chen Netz­wer­ken (Bay­ern­In­no­va­tiv etc.). Dar­über hin­aus er­mög­li­chen auf B2B-Kon­tak­te spe­zia­li­sier­te In­ter­net-Platt­for­men ei­ne nied­rig­schwel­li­ge Kon­takt­auf­nah­me.

 

Bei neu­en Ge­schäfts­mo­del­len in kom­ple­xen Dienst­leis­tungs­sys­te­men muss auch die Per­spek­ti­ve der üb­ri­gen Ak­teu­re be­rück­sich­tigt wer­den. Da­zu kann es sich an­bie­ten, Me­tho­den kol­la­bo­ra­ti­ver Ge­stal­tung ein­zu­set­zen. Je nach Un­ter­neh­mens- und Wett­be­werbs­si­tua­ti­on kann der Grad der Kol­la­bo­ra­ti­on da­bei von ei­ner blo­ßen Be­rück­sich­ti­gung der Leis­tungs­be­stand­tei­le­wei­te­rer Ak­teu­re (Markt- und Wett­be­werbs­ana­ly­sen) bis hin zu ei­ner ge­mein­sa­men Ge­stal­tung des Ge­schäfts­mo­dells ge­hen (z. B. Busi­ness­Mo­del Co-Crea­tor). Das ent­wi­ckel­te neue Ge­schäfts­mo­dell kann ei­nem Stress­test un­ter­zo­gen wer­den, um das Ri­si­ko vor der Markt­ein­füh­rung zu re­du­zie­ren. Ei­ne sol­che Si­mu­la­ti­on soll zu­künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen an­ti­zi­pie­ren, ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven be­rück­sich­ti­gen und die Iden­ti­fi­ka­ti­on von Ver­bes­se­rungs­po­ten­zia­len er­mög­li­chen. Der Busi­ness Mo­del Clash des Fraun­ho­fer IAO z. B. setzt da­bei auf Me­tho­den des Se­rious Ga­ming(Wis­sens­ver­mitt­lung im Rah­men ei­nes di­gi­ta­len „Spiels“).

 

Die Be­deu­tung der Zu­sam­men­ar­beit mit Start-ups schließ­lich geht über das kon­kre­te Ent­wi­ckeln tat­säch­lich ein­setz­ba­rer neu­er Lö­sun­gen hin­aus: Die In­ter­ak­ti­on lie­fert auch ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur Ent­wick­lung der ei­ge­nen Un­ter­neh­mens­kul­tur und An­re­gun­gen für neue For­men der Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on, wie das Bei­spiel der gro­ßen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men im Werk 1 / In­s­ur­tech Hub zeigt, bzw. für agi­le Ar­beits­me­tho­den. Zu­dem fun­gie­ren Start-ups auch als Trends­couts. Die Be­ob­ach­tung des Grün­der­ge­sche­hens lohnt sich da­her für je­des Un­ter­neh­men.