Ge­schäfts­mo­del­l­ent­wick­lung

Je­des Un­ter­neh­men soll­te in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den die Zu­kunfts­fä­hig­keit sei­nes Ge­schäfts­mo­dells ana­ly­sie­ren und Wei­ter­ent­wick­lun­gen oder Neu­aus­rich­tungs­mög­lich­kei­ten prü­fen. Zen­tra­le As­pek­te sind die Mög­lich­kei­ten zur Da­ten­ver­wer­tung, die Rol­le di­gi­ta­ler Platt­for­men, ei­ne stär­ke­re Nutz­er­zen­trie­rung und mög­li­che Ver­än­de­run­gen in der Wert­schöp­fungs­ket­te.

 

Ge­trie­ben vor al­lem durch die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on spie­len neue Ge­schäfts­mo­del­le ne­ben In­no­va­tio­nen bei phy­si­schen Pro­duk­ten ei­ne zu­neh­mend wich­ti­ge Rol­le. In frü­he­ren Hand­lungs­emp­feh­lun­gen wur­de be­reits be­tont, dass je­des Un­ter­neh­men sei­ne ei­ge­ne Di­gi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie und Da­ten­stra­te­gie be­nö­tigt. Sie sind Grund­la­gen für die Ent­wick­lung neu­er Ge­schäfts­mo­del­le. Ers­ter Schritt muss da­bei im­mer ei­ne Ana­ly­se der heu­ti­gen und mög­li­chen künf­ti­gen Leis­tungs­be­zie­hun­gen sein.

 

Ana­ly­se der Leis­tungs­be­zie­hun­gen

In der ge­sam­ten Wirt­schaft voll­zieht sich seit ei­ni­gen Jah­ren ei­ne Ver­än­de­rung in den Leis­tungs­be­zie­hun­gen. Ge­trie­ben wer­den die­se ins­be­son­de­re durch die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung und hier na­ment­lich durch das Ent­ste­hen von Platt­for­men und die Ana­ly­se der er­fass­ten Da­ten.

 

 

Mit zu­neh­men­dem Kun­den­kon­takt wer­den mehr In­for­ma­tio­nen über die tat­säch­li­che Nut­zung der Sa­che, An­for­de­run­gen des Kun­den und ggf. auch über ih­ren Wert für den Ab­neh­mer über­mit­telt. Aus fi­xen Kos­ten wer­den für den Kun­den zu­neh­mend va­ria­ble Kos­ten. Der Her­stel­ler bzw. Ver­käu­fer / Ver­mitt­ler kann sei­ner­seits am wirt­schaft­li­chen Er­folg sei­nes Kun­den par­ti­zi­pie­ren, wenn nut­zungs­ab­hän­gig ab­ge­rech­net wird (Wech­sel von ei­ner kos­ten- zu ei­ner kun­den­nut­zen­ori­en­tier­ten Er­lös­mo­dell­ge­stal­tung), oder er sei­ne Ver­gü­tung an den beim Kun­den ent­ste­hen­den Vor­tei­len ori­en­tie­ren kann.

 

Auf Ba­sis der aus­ge­tausch­ten Da­ten wird es mög­lich, neue An­ge­bo­te für die Kun­den zu ent­wi­ckeln. Die Grenz­wert­kos­ten ei­nes zu­sätz­li­chen Nut­zers ge­hen da­bei ge­gen Null. Ist ei­ne Soft­ware erst ein­mal ent­wi­ckelt, kann sie (fast) oh­ne Zu­satz­kos­ten be­lie­big oft ver­viel­fäl­tig und ge­nutzt wer­den, je­den­falls so­lan­ge die An­wen­dun­gen als sol­che nicht si­cher­heits­kri­tisch sind. Über das In­ter­net kann ein rie­si­ger Markt in kür­zes­ter Zeit er­reicht wer­den. Die An­bie­ter ste­hen da­bei in di­rek­tem Aus­tausch mit dem End­ver­brau­cher und ha­ben un­mit­tel­ba­ren Zu­griff auf sei­ne Da­ten. Die ent­ste­hen­den soft­ware­b­a­sier­ten Öko­sys­te­me bin­den die Nut­zer und ei­ne Viel­zahl an Fir­men mit neu­en Ge­schäfts­mo­del­len ein. Al­ler­dings kön­nen Platt­for­men auch da­zu füh­ren, dass – auch bran­chen­frem­de – Drit­te die Kun­den­schnitt­stel­le be­set­zen und sich die Wert­schöp­fung ver­schiebt.