In­fra­struk­tur

Zu den Kern­auf­ga­ben des Staa­tes ge­hört es, die not­wen­di­gen in­fra­struk­tu­rel­len Rah­men­be­din­gun­gen für den tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt zu schaf­fen. Die An­for­de­run­gen an den Staat aus Sicht der Un­ter­neh­men sind klar auf die Ge­währ­leis­tung in­no­va­ti­ons­freund­li­cher Rah­men­be­din­gun­gen aus­ge­rich­tet.

 

Die Ba­sis: ei­ne in­no­va­tions- und wirt­schafts­freund­li­che In­fra­struk­tur

  • Maß­vol­le bü­ro­kra­ti­sche An­for­de­run­gen
  • Schnel­le Ver­fah­rens­ab­wick­lung (z. B. Zu­las­sun­gen, Ge­neh­mi­gun­gen), E-Go­vern­ment
  • Leis­tungs­star­ke Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Ver­kehrs­in­fra­struk­tur
  • Zu­ver­läs­si­ge En­er­gie­ver­sor­gung
  • Zu­kunfts­fä­hi­ges Bil­dungs­sys­tem, ein­schließ­lich der in­fra­struk­tu­rel­len Vor­aus­set­zun­gen
  • Aus­rei­chend fle­xi­bler Rechts­rah­men (z. B. Ar­beits­recht)

 

Wei­te­re Fak­to­ren, die Qua­li­tät und At­trak­ti­vi­tät des Stand­orts prä­gen, kom­men hin­zu: u. a. Ge­sund­heits­ver­sor­gung, öf­fent­li­che Si­cher­heit und kul­tu­rel­le Ein­rich­tun­gen. Das muss als Min­dest­maß ge­währ­leis­tet wer­den, da­mit er­folg­rei­ches Wirt­schaf­ten am Stand­ort mög­lich bleibt. Für grund­le­gen­de In­no­va­tio­nen muss punk­tu­ell mehr hin­zu­kom­men (vgl. Ka­chel 02.4).

 

Als we­sent­lich wird ak­tu­ell vor al­lem der zü­gi­ge, flä­chen­de­cken­de Aus­bau der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur an­ge­se­hen. Wie be­reits in frü­he­ren Hand­lungs­emp­feh­lun­gen be­tont, bleibt der flä­chen­de­cken­de Aus­bau von Glas­fa­ser- und Mo­bil­funk­an­schlüs­sen (bis hin zu 5G) ei­ne der ent­schei­den­den Auf­ga­ben der kom­men­den Jah­re. Der Be­darf von Un­ter­neh­men, Wis­sen­schaft, Ver­wal­tung und Bür­gern an hoch­leis­tungs­fä­hi­gen Ver­bin­dun­gen wächst stän­dig wei­ter an. Um auch nur mit­tel­fris­tig da­mit Schritt hal­ten zu kön­nen, muss heu­te für (ver­meint­lich) höchs­te An­sprü­che aus­ge­baut wer­den. Ins­be­son­de­re beim künf­ti­gen Mo­bil­funk­stan­dard 5G müs­sen wir Tem­po und Am­bi­tio­nen er­hö­hen, um von An­fang an an der Spit­ze mit­spie­len und die An­wen­dungs­po­ten­zia­le der Echt­zeit­nut­zung von Mas­sen­da­ten – z. B. für In­dus­trie 4.0, Smart Far­ming, in­tel­li­gen­te Ver­kehrs­steue­rung oder me­di­zi­ni­sche An­wen­dun­gen – he­ben zu kön­nen.

 

Bei der Di­gi­ta­li­sie­rung der Ver­wal­tung hat sich Bay­ern zu Recht we­sent­lich am­bi­tio­nier­te­re Zie­le ge­setzt als der Bund: Bis En­de 2020 sol­len die wich­tigs­ten Ver­wal­tungs­leis­tun­gen di­gi­tal ver­füg­bar sein. Das muss auch die Ein­rich­tung ei­nes nut­zer­freund­li­chen di­gi­ta­len Un­ter­neh­mer­por­tals mit ent­spre­chen­der ID um­fas­sen. Die Vor­ha­ben müs­sen auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne mit Nach­druck vor­an­ge­trie­ben wer­den. Ent­schei­dend ist da­bei, dass In­ter­ope­ra­bi­li­tät zwi­schen al­len An­ge­bo­ten auf den ver­schie­de­nen staat­li­chen Ebe­nen si­cher­ge­stellt wird, so­dass sie für Wirt­schaft und Ver­brau­cher bruch­frei nutz­bar sind und wie aus ei­nem Guss er­schei­nen.

 

Ne­ben der Bun­des- und Lan­des­ebe­ne spielt da­bei auch die kom­mu­na­le Ebe­ne ei­ne wich­ti­ge Rol­le. Je­de Kom­mu­ne ist ge­for­dert, im ei­ge­nen Be­reich die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen für In­no­va­tio­nen zu schaf­fen. Vor al­lem darf ei­ne ak­tu­ell her­vor­ra­gen­de Si­tua­ti­on kein Grund sein, wei­te­re Zu­kunfts­pro­jek­te ab­zu­blo­cken. Bei­spie­le et­wa aus dem Be­reich des Glas­fa­ser­aus­baus zei­gen, wie er­folg­reich vor Ort Pro­jek­te um­ge­setzt wer­den kön­nen und wie ent­schei­dend das pro­ak­ti­ve Wir­ken der ge­meind­li­chen Ebe­ne ist. Der Glas­fa­ser­aus­bau in der ober­baye­ri­schen Ge­mein­de Hals­bach er­schließt tat­säch­lich je­de Milch­kan­ne und konn­te mit ei­ner Ka­bel­ver­le­gung quer über die Fel­der für et­wa ein Vier­tel der ur­sprüng­lich ver­an­schlag­ten Kos­ten durch­ge­führt wer­den. Auch in an­de­ren In­fra­struk­tur­be­rei­chen wie dem Ver­kehrs­sys­tem ist kom­mu­na­les En­ga­ge­ment oft er­folgs­ent­schei­dend.