In­dus­trie­po­li­tik

Ei­ne In­dus­trie­stra­te­gie und ei­ne dar­auf auf­bau­en­de In­dus­trie­po­li­tik ist ei­ne wich­ti­ge Grund­la­ge für den Tech­no­lo­gie- und In­no­va­ti­ons­stand­ort. Die Stu­die Tech­Check 2019. Er­folgs­fak­tor Mensch. zeigt, dass sich An­wen­dun­gen aus prak­tisch je­dem der zehn baye­ri­schen Zu­kunfts­fel­der in ei­ner oder meh­re­ren Schlüs­sel­bran­chen Bay­erns und Deutsch­lands nie­der­schla­gen. Al­lein in Gü­tern aus dem Be­reich Ma­schi­nen­bau kom­men Tech­no­lo­gi­en aus neun der zehn Zu­kunfts­fel­der zur An­wen­dung. Ei­ne deut­sche und baye­ri­sche In­dus­trie­stra­te­gie muss von den Grund­la­gen un­se­res wirt­schaft­li­chen Er­folgs aus­ge­hen (Stär­ken stär­ken) und de­fi­nie­ren, auf wel­che zu­sätz­li­chen neu­en Fel­dern Spit­zen­stel­lun­gen an­ge­strebt wer­den (Di­ver­si­fi­ka­ti­on). Kern­ele­men­te müs­sen dem­nach un­ter an­de­rem Fahr­zeug- und Ma­schi­nen­bau, aber auch Ro­bo­tik ein­schließ­lich künst­li­cher (ma­schi­nel­ler) In­tel­li­genz sein.

 

Ziel der In­dus­trie­po­li­tik muss es sein, Ori­en­tie­rung für die Wirt­schaft zu ge­währ­leis­ten – ins­be­son­de­re für KMU –, in­dem die gro­ßen Leit­plan­ken für die nächs­ten Jah­re ab­ge­steckt wer­den, auch für das Agie­ren im eu­ro­päi­schen und glo­ba­len Kon­text. Zu den In­hal­ten ge­hört ei­ne kla­re, kri­te­ri­en­ba­sier­te De­fi­ni­ti­on, wel­ches die Schlüs­sel­in­dus­tri­en für den Stand­ort sind und auf wel­chen Fel­dern in wel­chem Maß na­tio­na­le Sou­ve­rä­ni­tät (Kom­pe­ten­zen, Roh­stof­fe etc.) an­ge­strebt wird, um die Zu­kunfts­fä­hig­keit ab­zu­si­chern. Ei­ne Stra­te­gie darf al­ler­dings nicht mit staat­li­cher In­ter­ven­ti­ons­po­li­tik ver­wech­selt wer­den. Staat­li­che Be­tei­li­gun­gen oder ähn­li­che Ein­grif­fe zur Ver­hin­de­rung ei­nes sog. „Aus­ver­kaufs“ von Schlüs­sel­tech­no­lo­gi­en et­wa dür­fen nur die letz­te Aus­nah­me sein und müs­sen an trans­pa­ren­te, har­te Kri­te­ri­en ge­bun­den wer­den. In­dus­trie- und Tech­no­lo­gie­stra­te­gie müs­sen schließ­lich engs­tens ver­zahnt sein, an­ders als es et­wa bis­lang bei der Na­tio­na­len In­dus­trie­stra­te­gie 2030 und der High­Tech-Stra­te­gie 2025 der Fall ist. Des­glei­chen ist auch ei­ne Ver­zah­nung mit der eu­ro­päi­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik ein­schließ­lich des kom­men­den For­schungs­rah­men­pro­gramms Ho­ri­zon Eu­ro­pe und sei­nen Mis­sio­nen zu ge­währ­leis­ten.

 

Grund­la­ge je­der In­dus­trie­stra­te­gie so­wohl auf na­tio­na­ler wie auf baye­ri­scher Ebe­ne muss ei­ne fun­dier­te Ana­ly­se von Schlüs­sel­bran­chen be­zie­hungs­wei­se -in­dus­tri­en und der sie prä­gen­den tech­no­lo­gi­schen Trends so­wie der stra­te­gi­schen Ent­wick­lun­gen auf der in­ter­na­tio­na­len Ebe­ne sein, wie sie et­wa die Stu­di­en Bay­erns Zu­kunfts­tech­no­lo­gi­en (2015) und Tech­Check 2019. Er­folgs­fak­tor Mensch. lie­fern.