Wei­te­re Rah­men­be­din­gun­gen

Auch für die Ge­sund­heits­wirt­schaft ist es ent­schei­dend, dass ei­ne Pro­duk­ti­on am Stand­ort Bay­ern und Deutsch­land im Hin­blick auf Fle­xi­bi­li­tät und Kos­ten im in­ter­na­tio­na­len Ver­glich wett­be­werbs­fä­hig bleibt bzw. noch kon­kur­renz­fä­hi­ger wird.

 

Hier­zu zäh­len zu­nächst die Ar­beits­kos­ten. Sie sind zu­gleich Vor­aus­set­zung und Er­geb­nis ei­ner ef­fek­tiv ar­bei­ten­den Ge­sund­heits­wirt­schaft. Ein we­sent­li­ches Ele­ment sind ver­kraft­ba­re Lohn­zu­satz­kos­ten, die dau­er­haft un­ter­halb der Gren­ze von 40 Pro­zent blei­ben.

 

Das deut­sche Ar­beits­zeit­recht ist ins­be­son­de­re mit sei­nen täg­li­chen Höchst­ar­beits­zei­ten we­nig fle­xi­bel. Ge­ra­de die Ge­sund­heit hält sich aber nicht an ei­nen fes­ten Stun­den­plan. Hier soll­te zu­min­dest der eu­ro­pa­recht­lich zu­läs­si­ge Rah­men aus­ge­schöpft und um­ge­hend auf ei­ne Be­trach­tung der Wo­chen­ar­beits­zeit um­ge­stellt wer­den.

 

Wett­be­werbs­fä­hi­ge En­er­gie­kos­ten sind ins­be­son­de­re – aber nicht nur – für die Phar­ma­in­dus­trie ein kri­ti­scher Fak­tor. Sie sind im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich zu hoch und müs­sen drin­gend auf ein ver­träg­li­ches Ni­veau ge­bracht wer­den, z. B. durch ei­ne Ab­sen­kung der En­er­gie­steu­er auf das eu­ro­pa­recht­lich vor­ge­ge­be­ne Min­dest­ni­veau.

 

Die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­fra­struk­tur muss flä­chen­de­ckend hoch­leis­tungs­fä­hig aus­ge­baut wer­den. Die Zie­le auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne zum Glas­fa­ser- und Mo­bil­funk­aus­bau ge­hen in­so­weit in die rich­ti­ge Rich­tung, soll­ten aber noch schnel­ler er­reicht wer­den. Der Bund will bis 2021 u. a. Kran­ken­häu­ser und so­zia­le Ein­rich­tun­gen der öf­fent­li­chen Hand so­wie bis 2025 al­le Haus­hal­te mit Glas­fa­ser ver­sor­gen; bei der Te­le­me­di­zin oder auch der Nach­sor­ge reicht ein sta­bi­les schnel­les Netz bis zum Kran­ken­haus je­doch nicht, es muss bis zum Pa­ti­en­ten rei­chen.

 

Auch die Te­le­ma­tik­in­fra­struk­tur muss zü­gig wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Not­wen­dig ist ei­ne Ein­be­zie­hung al­ler Leis­tungs­er­brin­ger, auch z. B. der Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, und es muss In­ter­ope­ra­bi­li­tät si­cher­ge­stellt wer­den.

 

Ver­kehrs­we­ge so­wie Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te spie­len ei­ne ent­schei­den­de Rol­le im Ge­sund­heits­be­reich. Zu den Vor­tei­len des au­to­no­men Fah­rens – bei des­sen Ent­wick­lung un­se­re Au­to­mo­bil­in­dus­trie ei­ne füh­ren­de Rol­le ein­neh­men muss – zäh­len auch die Po­ten­zia­le für die flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung mit Arzt- und Pfle­ge­leis­tun­gen. Ei­ner­seits kann der Arzt oder Pfle­ger wäh­rend der Fahrt zum Pa­ti­en­ten wei­te­re Auf­ga­ben wahr­neh­men, z. B. Be­rich­te über be­reits ab­sol­vier­te Pa­ti­en­ten­kon­tak­te, Ab­rech­nun­gen oder di­gi­ta­le An­ge­bo­te, an­de­rer­seits wird auch der Pa­ti­ent we­sent­lich mo­bi­ler und kann eher als heu­te zu den ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen trans­por­tiert wer­den.

 

Un­nö­ti­ge Bü­ro­kra­tie muss nicht nur in der Ab­rech­nungs-, Preis­fest­set­zungs- und Er­stat­tungs­sys­te­ma­tik ab­ge­baut bzw. von vorn­her­ein ver­mie­den wer­den, son­dern das The­ma spielt für den Ge­sund­heits­be­reich auch dar­über hin­aus ei­ne wich­ti­ge Rol­le, z. B. bei der Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen oder für die Ent­wick­lung von Start-Ups und jun­gen Un­ter­neh­men.