Qua­li­täts­ge­si­cher­te, leis­tungs­fä­hi­ge Platt­for­men für me­di­zi­ni­sche Da­ten

Um die Vor­tei­le der Di­gi­ta­li­sie­rung nut­zen zu kön­nen, sind qua­li­täts­ge­si­cher­te, leis­tungs­fä­hi­ge Platt­for­men so­wohl für die dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen Pa­ti­en­ten­da­ten (so­wie sons­ti­ge vom Bür­ger frei­wil­lig er­gänz­te Ge­sund­heits­da­ten) als auch für For­schungs­er­geb­nis­se drin­gend er­for­der­lich. Die­se Da­ten müs­sen mit­ein­an­der ver­netzt wer­den kön­nen, al­so z. B. Pa­ti­en­ten­da­ten aus kli­ni­schen Stu­di­en mit Se­quen­zie­rungs­da­ten, Re­al World Da­ta mit Cli­ni­cal Da­ta.

 

So feh­len heu­te bei­spiels­wei­se in der On­ko­lo­gie zu­ver­läs­si­ge Da­ten­ban­ken. Da­mit wä­re an­hand der Bi­op­sie und ei­nes Ab­gleichs der Pro­be mit wei­te­ren In­for­ma­tio­nen über den Pa­ti­en­ten (z. B. Vor-Me­di­ka­men­tie­rung, Er­näh­rungs­wei­se, ge­ne­ti­sche Da­ten) und all­ge­mei­nen In­for­ma­tio­nen aus Da­ten­bank ei­ne we­sent­lich zu­ver­läs­si­ge­re Vor­her­sa­ge des The­ra­pie­er­folgs, ei­ne Re­sis­tenz­früh­erken­nung und die Ab­lei­tung ei­ner in­di­vi­du­el­len The­ra­pie­emp­feh­lung mög­lich.

 

Ent­schei­dend ist da­bei, dass ei­ner­seits Si­cher­heit, Da­ten­schutz und Sou­ve­rä­ni­tät des Ein­zel­nen über sei­ne Da­ten ge­währ­leis­tet sind, er an­de­rer­seits aber al­len Ak­teu­ren die Mög­lich­keit ein­räu­men kann, auf be­stimm­te oder al­le Da­ten zu­zu­grei­fen. Die­se müs­sen al­so je nach Be­darf ver­schlüs­selt oder pseud­ony­mi­siert bzw. an­ony­mi­siert zur Ver­fü­gung ge­stellt und ge­nutzt wer­den kön­nen. Wich­tig ist auch, dass nach­voll­zieh­ba­re Ver­bin­dun­gen zwi­schen den Da­ten­quel­len ge­währ­leis­tet wer­den. Für äl­te­re und we­ni­ger tech­ni­kaf­fi­ne Pa­ti­en­ten muss ei­ne Lö­sung ent­wi­ckelt wer­den, die im Zwei­fel höchs­tes Schutz­ni­veau ga­ran­tiert („Treu­hän­der­sys­tem“).

 

Der von der Fraun­ho­fer-Ge­sell­schaft im Rah­men des In­ter­na­tio­nal Da­ta Space ent­wi­ckel­te An­wen­dungs­fall ei­nes Me­di­cal Da­ta Space ist ei­ne sol­che Platt­form auf na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne. Die neu­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on un­ter­schied­li­cher Da­ten­quel­len er­laubt es, z. B. Hy­po­the­sen aus me­di­zi­ni­schen Stu­di­en bes­ser und schnel­ler zu va­li­die­ren. Kli­ni­sche Stu­di­en kön­nen be­schleu­nigt, der Aus­tausch von Stu­di­en­er­geb­nis­sen ge­för­dert wer­den. Das Pro­jekt soll­te da­her mög­lichst bald von der Pi­lot­an­wen­dung in den Pra­xis­ein­satz über­führt wer­den.