Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein führen zu einem erhöhten Anspruchsdenken der Menschen. Dies hat die Bereitschaft zu mehr Investitionen in den Sektor zur Folge. Die hier notwendigen Steigerungen sind auf marktwirtschaftlicher Basis zu organisieren, da Gelder so am effektivsten eingesetzt werden und keine Einzelbranchen durch staatliche Vorgaben benachteiligt werden.
Die staatliche Investitionsförderung für die akut-stationäre Versorgung wurde über die letzte Dekade bundesweit um etwa fünf Prozent reduziert. Im selben Zeitraum stiegen die Umsätze der Krankenhäuser mit stationären Leistungen um 32 Prozent. Seit Mitte der 70er Jahre sank die Investitionsförderung von 20 auf etwa vier Prozent der Umsätze ab. Als Folge besteht im stationären Bereich ein Investitionsstau, der auf 20 bis 50 Milliarden Euro geschätzt wird.
Notwendig sind dabei auch gezielte Investitionen z. B. in Labore. Gegenwärtig gibt es in Bayern im Bereich der Hochleistungssequenzierung von Genomen keine Geräte auf neuestem Stand der Technik. Hier ist die Staatsregierung gefordert, einen Hub zu schaffen, um den Anschluss an die weltweite Spitze nicht zu verlieren. Die notwendigen Investitionen hierfür bewegen sich im zweistelligen Millionenbereich.
Generell sollte die experimentelle Medizin gestärkt und mit der Industrie vernetzt werden (Beispiel Krebs-Grundlagenforschung in Regensburg, die u. a. zeigt, dass Metastasierung anders funktioniert, als bisher gedacht, und die Streuung früher einsetzt).
Angesichts des demografischen Wandels und weiterer Trends wie der Individualisierung empfiehlt sich der Aufbau von altenmedizinischen Zentren in allen Regierungsbezirken. Ein mögliches Vorbild kann z. B. das Zentrum in Holle sein, das u. a. über die bauliche Gestaltung ein Weglaufverhalten verhindert und damit eine Immobilisierung Demenzkranker mit den entsprechenden Nebenwirkungen unnötig macht.