Arz­nei­mit­tel­pro­duk­ti­on am Stand­ort stär­ken

Zu­min­dest in ei­nem ge­wis­sen Rah­men ist es an­ge­zeigt, For­schung, Ent­wick­lung und Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln und Impf­stof­fen nach Bay­ern, Deutsch­land und Eu­ro­pa zu­rück­zu­ho­len, um Lie­fer- und Ver­sor­gungs­eng­päs­sen ent­ge­gen­zu­wir­ken. In vie­len Be­rei­chen – wir ha­ben ins­be­son­de­re kaum noch ei­ne Ge­ne­ri­ka-Pro­duk­ti­on, die sich mitt­ler­wei­le auf ei­ni­ge we­ni­ge An­bie­ter vor­nehm­lich in Asi­en kon­zen­triert – wird es für ein Zu­rück­ho­len zu spät sein. Um­so wich­ti­ger ist es, sich auf die Um­set­zung von For­schungs­er­geb­nis­sen in neue Pro­duk­te und Pro­duk­ti­on vor Ort zu kon­zen­trie­ren.

 

Ver­sor­gung ist auch ei­ne Fra­ge der Preis­fest­set­zung und der Zu­las­sungs­ver­fah­ren (u. a. der un­zu­rei­chen­den Dif­fe­ren­zie­rung nach spe­zi­el­len An­wen­dungs­fäl­len, z. B. in der Schwan­ger­schaft ge­eig­ne­te Blut­druck­mit­tel). Wenn die Be­din­gun­gen zu un­at­trak­tiv aus­ge­stal­tet sind, ent­ste­hen bei uns Eng­päs­se, die wir nicht un­ter Kon­trol­le ha­ben: ein Pro­duk­ti­ons­aus­fall in Chi­na führt zu ei­ner Ver­sor­gungs­ein­schrän­kung bei uns. Die Prei­se lie­gen bei den Stan­dard­me­di­ka­men­ten in 2/3 der Fäl­le un­ter dem eu­ro­päi­schen Durch­schnitt; Par­al­lel­händ­ler kau­fen Wa­re in Deutsch­land auf. Der Ef­fekt auf die Ver­sor­gungs­qua­li­tät ist in al­len Markt­seg­men­ten sicht­bar, auch in kri­ti­schen Be­rei­chen (z. B. On­ko­lo­gie). Da­her ist die Aus­schrei­bung bei Impf­stof­fen auch schon ab­ge­schafft. Aus­schrei­bun­gen soll­ten ge­ne­rell nicht bei sen­si­blen Pro­duk­ten (z. B. An­ti­bio­ti­ka) durch­ge­führt wer­den. Ei­ne Me­di­ka­men­ten­re­ser­ve wä­re kei­ne Lö­sung, da die Halt­bar­keit be­grenzt ist und ei­ne rei­ne Vor­rats­hal­tung im In­land bei be­stehen­dem Be­darf an­de­ren­orts ethisch kaum zu recht­fer­ti­gen wä­re.