Mehr Wett­be­werb wa­gen

Um un­ser Ge­sund­heits­we­sen zu­kunfts­fä­hig zu ma­chen, brau­chen wir mehr Wett­be­werbs­ele­men­te im Sys­tem, so­wohl im Hin­blick auf die Fi­nan­zie­rung als auch hin­sicht­lich der Qua­li­tät der Ver­sor­gung. Wett­be­werb ist da­bei kein Selbst­zweck, son­dern dient dem Ziel, ei­ne bes­se­re me­di­zi­ni­sche Qua­li­tät, mehr Ef­fi­zi­enz und we­ni­ger Bü­ro­kra­tie si­cher­zu­stel­len.

 

Oh­ne Markt­me­cha­nis­men gibt es kein Rin­gen um das bes­te me­di­zi­ni­sche An­ge­bot, kei­ne in­no­va­ti­ons­stei­gern­den In­ves­ti­tio­nen und kei­ne An­rei­ze für Kran­ken­häu­ser und Kli­ni­ken, durch ei­ne mo­der­ne Aus­stat­tung für Pa­ti­en­ten be­son­ders at­trak­tiv zu wer­den. An­stel­le ei­nes ech­ten Markt­ge­sche­hens fin­det sich in zu vie­len Be­rei­chen des Ge­sund­heits­sys­tems nur ein dich­tes Re­gu­lie­rungs­ge­flecht.

 

Das gilt ins­be­son­de­re auf der Ebe­ne der Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler und des Arz­nei­mit­tel­han­dels. Staat­li­che Preis­re­gu­lie­run­gen müs­sen ab­ge­baut und die Ver­si­cher­ten in den Preis-Leis­tungs-Me­cha­nis­mus bes­ser ein­ge­bun­den wer­den.

 

Auch die An­ge­bo­te der Kran­ken­häu­ser, die (ge­setz­li­chen) Kran­ken­kas­sen und die Pfle­ge müs­sen an ver­schie­de­nen Stell­schrau­ben wett­be­werb­lich wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Staat­li­che Pla­nung al­lei­ne wird den gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen auf die­sem Ge­biet nicht ge­recht. Mehr Wett­be­werb meint da­bei so­wohl zwi­schen pri­va­ten und öf­fent­li­chen An­bie­tern wie der öf­fent­li­chen un­ter­ein­an­der. Ers­te Vor­aus­set­zung da­für ist wie­der­um mehr Trans­pa­renz  (vgl. Ka­chel 01.1.2 Trans­pa­renz er­hö­hen) .

 

Pri­va­ten An­bie­tern kommt bei der Ver­sor­gung Pfle­ge­be­dürf­ti­ger schon jetzt ei­ne be­deu­ten­de Rol­le zu. Sie de­cken be­reits 40 bis 50 Pro­zent des Pfle­ge­be­darfs in Bay­ern. Un­nö­ti­ge Re­gu­lie­run­gen so­wie Preis­fest­set­zun­gen von au­ßen be­hin­dern die­se wich­ti­ge Funk­ti­on der pri­va­ten An­bie­ter und scha­den auch den zu Pfle­gen­den. Glei­ches gilt für ei­ne neue Pfle­ge­kam­mer mit Zwangs­mit­glied­schaft und Zwangs­bei­trä­gen. Ei­ne Pfle­ge­kam­mer schafft mehr Bü­ro­kra­tie und ver­hin­dert markt­fä­hi­ge Struk­tu­ren in der Pfle­ge, so­dass der Pfle­ge­be­ruf ins­ge­samt un­at­trak­ti­ver wür­de.